TEAM

KURSLEITUNGEN
LIVIA BOSCARDIN
she / her
- Diplomierte Wen-Do-Trainerin (Ausbildung bei Jeanne-Allemann, Wen-Do Bern, www.wendobern.ch)
- Mehrjährige Kampfsporterfahrung
- Mehrjährige Arbeitserfahrung in der Begleitung und Unterstützung von Betroffenen häuslicher und sexualisierter Gewalt und in feministischen Organisationen
Doktorat in Soziologie (Universität Basel; New York University), 2017; Master in Development Studies (The Graduate Institute, Geneva), 2012; Bachelor in Religionswissenschaft und Soziologie mit dem Fokus Gender und Sexualität in den Weltreligionen (Universität Basel), 2009 - CAS-Lehrgang in Psychosozialer Beratung zu Sexualität und sexueller Gesundheit, Fokus sexualisierte Gewalt, Hochschule Luzern (HSLU), 2021
- CAS-Lehrgang Häusliche Gewalt, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), 2019
- Seminar Sexualpädagogisches Arbeiten mit Schulklassen und anderen Gruppen, Institut für Sexualpädagogik Koblenz, 2021
- SVEB1-Zertifikat Kursleiter/in, Basel, 2021
- Ehemalige Lehrbeauftragte im Fachbereich Ethik, Seminar zu Gewalt gegen Frauen, Karl-Franzens-Universität Graz
- Ehemaliges Mitglied der Gleichstellungskommission und der Untersuchungs- und Beschwerdekommission gegen sexuelle Belästigung der Universität Basel
- Gründungsmitglied von Awarenetz, «Awareness-»Sensibilisierungsworkshops zu Diskriminierungen und Grenzüberschreitungen, sowie Unterstützung von Betroffenen
- Seminare zu interreligiösem Dialog
- Workshops zu Sexualität und Beziehungen ohne Gewalt
- Erfahrung in der Arbeit mit gewalttätigen Personen

NEUE KURSLEITUNGEN
Der Verein Wen-Do Basel ist sehr glücklich und stolz, drei neue Trainingsleitungen gewonnen zu haben. Giulia Flynn, Rachel Serpi und Lea Forestier haben die über zweijährige Wen-Do-Ausbildung mit Bravour abgeschlossen. Mit einer feierlichen Diplomverleihung am 9. November 2024 wurde der Ausbildungsabschluss besiegelt.
LEA FORESTIER
she / her
Ich bin Mutter von zwei Kindern und arbeite in einer Genossenschaft, welche auf einem wunderschönen Industrieareal Raum für Handwerk, Kunst und Kultur zu bezahlbaren Mieten anbietet.
Kampfsport hat mich schon immer fasziniert. Als Teenagerin besuchte ich regelmässig ein Wen-Do-Training, später nahm ich an Capoeira-Kursen teil und ging ins klassische Boxtraining.
- Mental – Coachin (Sport)
- Mehrjährige Mitarbeiterin in der Jugendarbeit (Leitung Jugendtreffbetrieb, geschlechtsspezifische Jugendarbeit und aufsuchende Jugendarbeit)
- Langjährige Arbeitserfahrung als Mitglied einer Geschäftsleitung, Assistentin einer Bereichsleitung und Mitarbeiterin in diversen administrativen Arbeitsbereichen

GIULIA FLYNN
she / her
- Dipl. Sozialpädagogin
- Mehrjährige Arbeitserfahrung in der Begleitung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Beeinträchtigungen und Verhaltensauffälligkeiten in verschiedenen Institutionen und Bereichen
- Mutter einer Tochter (*2007)

RACHEL SERPI
- Wen-Do-Assistenz
- Persönliche Assistenz von Menschen mit Beeinträchtigung
- Langjährige Mitarbeit in verschiedenen Betreuungsinstitutionen
- Expertise in Selbstverteidigung (Systema) und Kickboxen


TRAINER:INNEN IN AUSBILDUNG
Der Verein Wen-Do Basel bildet gegenwärtig drei Personen zu Wen-Do-Trainer:innen aus.
Die Ausbildung dauert zwei Jahre und beinhaltet pädagogische, soziologische, juristische, psychologische und natürlich sportlich-technische Elemente.
Zilan Zordag, Mitra Tavakoli und Franziska Gasser haben sich der Herausforderung gestellt und leiten als Hospitanz von Livia Boscardin die Wen-Do-Kurse mit.
ZILAN ZORDAG
she / her
- Fachfrau Betreuung, Altenpflege und Psychiatrie Winterthur
- Assistentin in einer Cateringfirma
- Ehrenamtliches Engagement: Selbständige Begleitung und Betreuung von Betroffenen häuslicher Gewalt nach Frauenhausaufenthalten seit 2019
- Aktiv in der Freiwilligenarbeit für die kantonale Kampagne “Halt Gewalt” und den Verein “Ein Sicheres Dach”, Basel

MITRA TAVAKOLI
keine oder they/them
- Mehrjährige Kampfsportpraxis
- Unterrichtet Kinder (4-12 Jahre) in Taekwondo und Selbstverteidigung
- Master of Arts in Gender Studies (Universität Basel)
- Aktiv in Communityprojekten, u.a. als Co-Leitung eines Schwimmkurses für Frauen mit Migrationsbiografie

FRANZISKA GASSER
she / her
- Sozialpädagogin/ Soziale Arbeit FH
- Mehrjährige Berufserfahrung in der Begleitung von Jugendlichen und Erwachsenen mit Beeinträchtigungen und Unterstützungsbedarf in verschiedenen Institutionen und Bereichen
- Fachperson für Unterstützte Kommunikation
- 2022 CAS Leiten von Teams
- 2015-2016 Internationaler Jugendfreiwilligendienst in New York State, USA
- Erfahrung in Judo

KURSLEITUNG FÜR JUNGS UND MÄNNER
SILVIO MICAGLIO
he / him
- Selbstverteidigungs-Trainer für Jungs und Männer
- Kampfesspiele®-Trainer (Ausbildung bei Respect! Selbstbehauptung, Zürich, Dozent: Peter Hebeisen, Bildungsinstitut KRAFTPROTZ®)
- Kursleiter MFM-Projekt®, Ausbildung beim Verein MFM-Projekt® Deutsche Schweiz – sexualpädagogisches Präventionsprojekt für 10-12 jährige Mädchen und Jungen. Lehrgangsleiter: Roland Demel, MFM-Projekt®
- Animator zum Parcours „Mein Körper gehört mir!“ (Stiftung Kinderschutz Schweiz und Fachstelle Limita zur Prävention sexueller Ausbeutung, Zürich)
- Fachperson „Geschlechterreflektierte Arbeit mit Männern / Männerarbeit“, Lehrgang durch Markus Theunert, männer.ch, Dachverband der Schweizer Männer- und Väterorganisationen, in Kooperation mit Bundesforum Männer, Interessenverband für Jungen, Männer und Väter, Deutschland
- Mehrjährige Erfahrung als Referee bei Kampfsportevents (Muay Thai, Mixed Martial Arts MMA und Brazilian Jiu-Jitsu)
- Mehrjährige Kampfsporterfahrung

QUALITÄTSSICHERUNG
Intervisionen und Supervisionen dienen der Qualitätssicherung und stetigen Fortbildung von uns Wen-Do-Trainer:innen.
- Team-Intervision
- Nationale Intervision: Im Abstand von zwei Monaten treffen sich die Wen-Do-Trainer:innen in der Schweiz für eine überregionale fachliche Intervision.
- Supervision: Wen-Do Basel darf in der Supervision von der herausragenden Expertise und jahrzehntelangen Erfahrung von Paula Ritz, lic.phil. MA, Supervisorin BSO, Fachpsychologin für Psychotherapie FSP/SPV mit Praxisbewilligung, Ausbildnerin für Psychotherapie pca.acp, Traumatherapeutin und eidgenössisch anerkannte Psychotherapeutin am Therapiezentrum Hirschenplatz, Zürich, profitieren.
STORY TIME...
MEIN KLEINER BRUDER UND DAS WENDO BRETT

Als 11-jährige besuchte ich selber einen Wen-Do-Kurs. Der Kurs hat mich nachhaltig geprägt und gelehrt, für mich einzustehen und mich zu behaupten. Unvergessliches Highlight des Kurses war das Zerschlagen des Holzbrettes. Im Kurs durften wir auf das Brett Dinge zeichnen, die wir fies und nervig fanden. Natürlich schrieb ich den Namen meines zwei Jahre jüngeren Bruders auf das Holzbrett. Das Brett-Zerschlagen erforderte Mut, ich war ganz aufgeregt, doch schliesslich überglücklich, als es klappte und das Brett in zwei Stücke zerbrach. Mein Bruder erinnert sich bis heute haargenau an die Szene, als ich vom Kurs heimkam und zuhause stolz das Brett vorzeigte. Er war schwer beeindruckt. Wenn mein kleiner Bruder mich forthin wieder ärgern wollte, erinnerte ich ihn an das Brett, und er machte sich schnell aus dem Staub.
Livia Boscardin
MEIN WEG IN DIE WEN-DO-AUSBILDUNG
Ich habe durch eine Empfehlung meiner Opferhilfe-Beraterin von Wen-Do erfahren. Sie erinnerte mich immer wieder daran, dass ich einen Kurs machen könnte. Trotzdem konnte ich mir lange nicht vorstellen, daran teilzunehmen, da die Informationen, die ich online fand, wenig ansprechend wirkten. Doch als ich erneut angegriffen wurde, dachte ich mir: Auch wenn es oberflächlich oder sogar langweilig wird, dann habe ich wenigstens etwas unternommen. Also besuchte ich meinen ersten Kurs – damals noch aus dem Frauenhaus heraus.
Es war unfair von mir, mit dieser Haltung in den Kurs zu gehen. Denn das Gefühl, mit dem ich nach dem Kurs herausging, werde ich nie vergessen. Zum ersten Mal fühlte ich mich gesehen und gehört. Das Brett zu zerschlagen, allein mit meiner eigenen Kraft, die ich längst vergessen hatte – oder nicht einmal wusste, dass ich sie jemals hatte – war unglaublich. Die ehrlichen Gespräche und die Achtsamkeit der Trainerin haben einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Deshalb entschied ich mich, einen zweiten Kurs, diesmal ein Wochenendseminar, zu besuchen.
In diesem Kurs habe ich anscheinend selbst einen Eindruck hinterlassen. Die Kursleitenden schlugen mir vor, selbst eine Ausbildung zur Wen-Do-Trainerin zu machen. Als ich dieses Feedback erhielt, war ich völlig überrumpelt. Ich? Wirklich ich!? Mein Selbstbild war so verzerrt, dass ich mich überhaupt nicht so wahrgenommen habe wie die anderen Teilnehmenden und Kursleitenden. Dieses riesige Kompliment konnte ich zunächst nicht annehmen.

Als ich dann eine Absage von einer Stiftung erhielt, bei der ich Unterstützung beantragt hatte, gab mir eine sehr freundliche Frau den Tipp, mich bei der Familea in Basel zu melden. Das tat ich sofort – mit all meinen Unterlagen, 100%iger Motivation und viel Hoffnung. Die Abklärungsgespräche dort waren sehr respektvoll und herzlich. Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt auf eine negative Weise „bedürftig“ gefühlt, im Gegenteil. Auch die Beraterin dort hat mir gezeigt, was für eine tolle Möglichkeit die Ausbildung für mich als Frau und Mutter ist.
Nach kurzer Zeit erhielt ich die Zusage für einen Teil der Ausbildungskosten. Und nach den Sommerferien kam dann die große Überraschung: Fast die gesamten Kosten konnten gedeckt werden! Als ich das erfuhr, war ich mit meiner Ausbildnerin vor einem Schulhaus, in dem wir gleich einen Kurs geben würden. Wir haben uns beide so gefreut, uns umarmt und sind vor Freude in die Luft gesprungen. Kein Wort daran ist übertrieben – es war einfach ein leichter und wunderschöner Moment, den ich mit ihr teilen durfte.
Zilan Zordag